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Digimon Adventure Ω

von

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Folge 3 - Shun

Das Einkaufszentrum war inzwischen komplett evakuiert worden. Die Einsatzkräfte durchkämmten bereits jede einzelne Abteilung. Jedoch ohne großen Erfolg. Hatte sich die Sichtung am Ende nur als Scherz herausgestellt? Wenn man aber die Ereignisse in der U-Bahn bedachte, die inzwischen in aller Munde waren, durfte man hier kein Risiko eingehen.

Ein Feuerwehrmann schritt gerade durch das Lager und leuchtete mit seiner Taschenlampe die Umgebung ab. Er richtete sie auf ein flackerndes Licht. Irgendwie erinnerte es an ein Tor, das irgendwohin zu führen schien. Es wurde immer kleiner, doch dann sprang unerwartet etwas durch.

Der Mann fiel rückwärts, und seine Taschenlampe zersprang. Das Tor war inzwischen verschwunden, doch es war etwas durchgekommen. Auch wenn das Licht ausgegangen war, leuchtete das Wesen von sich aus. Es war oval und schien in gelbe Flammen gehüllt.

"Hey... magst du Feuer?" fragte es den Mann, und dieser rief nach Hilfe.

Shun war klar, dass es ordentlich Ärger geben würde, wenn seine Eltern von Koemon Wind bekämen. Wie sollte er auch bitte erklären, dass er nun ein Digimon besaß? Sie würden ihm ja nicht einmal einen Hund erlauben. Zugegeben, von einem Affen war nie die Rede, aber dennoch erwartete er kaum Zuspruch. Koemon selbst schien es sich bereits bei ihm gemütlich gemacht zu haben. Er hatte das untere Ende seines Bettes in Beschlag genommen und ruhte sich erst einmal aus.

Shun betrachtete das Gerät an seinem Arm. Warum hatte gerade er es erhalten? Und was genau war ein DigiRitter überhaupt? Takeshi hatte ihm erzählt, wie er mit Prismamon gegen ein feindliches Digimon gekämpft hatte. Würde ihn das ebenfalls erwarten? Er hielt sich den Kopf und spürte, wie wieder einmal seine Kopfschmerzen eintraten. Er fluchte innerlich. Eigentlich wollte er sich dieses Schuljahr ganz auf das Lernen konzentrieren. Und stattdessen wohnte jetzt ein Wesen aus einer anderen Welt bei ihm. Nun denn, es war nun mal, wie es war. Er löschte das Licht und ging wenig später zu Bett.

"Hey, Koemon... du hattest es sicher auch nicht leicht, oder?", flüsterte er, doch das Digimon schlief bereits. Am nächsten Morgen bestand Koemon darauf, mit ihm zu kommen. Shun musste ihm erklären, dass es zu problematisch wäre. Es wäre zu offensichtlich, wenn es in der Schule gesehen würde. Es wäre sicherer, wenn Koemon hier auf ihn wartete. Dem Digimon war anzusehen, dass es nicht der größte Fan dieser Idee war. Allerdings akzeptierte es schließlich.

Shun packte seine Sachen und nahm dann im Untergeschoss sein Frühstück ein. Seine Eltern hatten bereits begonnen. „Morgen. Ist Kazuki schon weg?“, fragte er. Seine Mutter bestätigte es ihm. Sein Bruder war bereits früh zur Uni gegangen. Shun konnte es nachempfinden, er hatte sicher viel zu lernen. Sein Vater wandte sich nun von seiner Zeitung ab. „Du solltest dir ein Beispiel an deinem Bruder nehmen. Nimm das Schuljahr ernst und versuche viel zu lernen. Gerade mit deiner... Schwäche solltest du dir keine Fehlzeiten erlauben.“ Shun nickte und brach das Frühstück vorzeitig ab. Er schmuggelte noch zwei Brötchen auf sein Zimmer und verfütterte sie an Koemon. Dann musste er auch schon los.

In der Schule war er froh, Takeshi zu sehen. Er musste wirklich mit jemandem reden, der ihn verstand. Der Junge kannte ihn immerhin schon seit seiner Kindheit. Und er machte im Moment dasselbe durch wie er. Auch er war plötzlich ein DigiRitter geworden. Vermutlich verstand er genauso wenig wie Shun selbst, was das genau bedeutete.

Er wünschte ihm einen guten Morgen, und Takeshi erwiderte den Gruß. „Wie hat sich dein Digi... äh, Prismamon, richtig? Wie hat es sich geschlagen?“, wollte er wissen. Takeshi lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Es wollte sofort wieder los und seinen Freund suchen. Ich habe ihm erklärt, dass das nichts bringt, solange uns Hinweise fehlen. Die Stadt ist groß, es hätte sich lediglich verlaufen“, berichtete er. Das war nur logisch. Sie brauchten einen Plan, um den Besitzer des Buches ausfindig zu machen. „Ich nehme an, du hast deinen Eltern nichts gesagt?“, meinte Shun sagen zu müssen. Takeshi wehrte sofort ab. „Nein, lass mal. Das hätte alles nur verkompliziert. Du deinen doch bestimmt auch nicht, oder?“ Shun schüttelte sofort den Kopf. „Natürlich nicht. Ich bereite ihnen schon genug Probleme“, erwiderte er. Takeshi musterte ihn kurz und überlegte, ob er etwas sagen sollte. Doch dann begann bereits der Unterricht. Der Lehrer kündigte an, dass es noch eine zusätzliche Schülerin in die Klasse geschafft hatte. Takeshi erhob sich sofort, als ein blondes Mädchen die Klasse betrat, das ihm nicht unbekannt war. Tsubasa stellte sich der Klasse vor. Sie wirkte recht nervös, aber am Ende ging alles gut. Der Lehrer wies ihr einen Platz zu, der zum Glück nahe bei Takeshis lag. In der Pause öffnete sie dann vorsichtig ihren Rucksack.

„Hey, was machen wir denn jetzt mit denen?“, hakte sie nach. Takeshi sah sie zweifelnd an. Auch Shun, der nun dazu kam. Hebimon starrte ihnen erfreut entgegen und zischte mit seiner Zunge. „Hey! Du hast doch nicht ernsthaft dein Digimon mitgebracht, oder?“, fragte er skeptisch. Tsubasa wirkte überrumpelt. „Äh... habt ihr das etwa nicht? Hebimon meinte, dass es unbedingt mitkommen will“, erklärte sie. Shun verdrehte die Augen.

„Du solltest nicht alles machen, was es von dir verlangt. Digimon sind im Prinzip nichts anderes als Haustiere. Man muss sie erziehen“, sagte er streng. Dafür erntete er ein heftiges Zischen seitens Hebimons. Aber auch Takeshi war anderer Meinung. „Nein, ich denke, dass wir sie wie Partner behandeln sollten. Sie haben genauso Wünsche und Erwartungen wie wir. Das sollten wir respektieren“, stand für ihn fest. Shun zuckte nur mit den Schultern. Er trug Tsubasa auf, gut auf die kleine Schlange aufzupassen. Erst nach der Schule kamen sie dazu, sich wieder zu unterhalten. Sie hatten es sich vor dem Gebäude bequem gemacht und beratschlagten, was zu tun sei. „Ich würde sagen, wir sollten uns aufteilen. Es ist wichtig, Prismamons Freund zu finden, bevor es die feindlichen Digimon tun. Dieses Metallkrokodil hat ohne Rücksicht auf Verluste um sich geschossen.“ Seine Freunde gaben Takeshi recht, aber hatten sie wirklich eine Ahnung, wo sie suchen sollten? „Jemand muss diesen Ruri gesehen haben, oder? Wieso befragen wir nicht einfach Leute? Prismamon hat doch eine Skizze angefertigt, oder?“, schlug Tsubasa vor. Takeshi nickte halbherzig. Die hatten sie in der Tat, aber Prismamons Zeichenkünste waren nicht gerade ausgeprägt. „Na gut, ich werde noch einmal mit ihm sprechen. Vielleicht fallen ihm Orte ein, die sein Freund gerne aufsucht“, brachte Takeshi ein. Tsubasa stimmte ihm zu. „Gut, dann werde ich das Internet durchforsten. Vielleicht gab es ja dort Sichtungen. Wir suchen nach einem kleinen, blauen Drachen, oder?“ Shun lehnte sich zurück. „Gut, dann werde ich noch einmal die Orte von gestern aufsuchen. Dort, wo sich die Tore geöffnet haben. Vielleicht ist dieses Digimon ja doch durchgekommen“, kam ihm die Idee. Seine Freunde waren dafür, jedoch sollte Shun unbedingt Koemon mitnehmen, um sich im Notfall zu schützen. Sie versprachen einander, auf dem Laufenden zu bleiben, und trennten sich schließlich.

Zu Hause stärkte sich Shun erst einmal und brachte etwas hoch in sein Zimmer. Seine Eltern oder sein Bruder hätten nie so einfach sein Zimmer betreten, und er hoffte, dass auch Koemon nicht einfach auf Wanderschaft gegangen war. Seine Befürchtung trat nicht ein, dafür aber etwas anderes: Chaos. Shuns Zimmer wirkte so unordentlich wie schon lange nicht mehr.

„Koemon! Was soll das hier? Ich wäre dir dankbar, wenn du mein Zimmer nicht in ein Schlachtfeld verwandeln würdest“, bat er. Der grüne Affe warf sich aufs Bett. „Ich habe lediglich meine Attacken trainiert. Wenn der Feind das nächste Mal zuschlägt, muss ich doch vorbereitet sein“, rechtfertigte er sich. Sein Partner seufzte. Dann unterrichtete er ihn von seinem Vorhaben. Koemon war sofort Feuer und Flamme, schließlich war es der Hauptbestandteil seiner Mission, Rurimon und das Buch sicherzustellen. Er vollzog bereits seine Übungen, da setzte sich Shun an seinen Schreibtisch und öffnete ein Buch.
 

„Wollen wir nicht los? Ich bin bereit zuzuschlagen!“ Shun seufzte und schüttelte den Kopf. „Ich aber nicht. Ich muss noch Hausaufgaben machen und etwas lernen“, erklärte er. Koemon wirkte enttäuscht. „Hey, das kannst du doch später noch! Die Mission hat immerhin...“, begann er, wurde aber wüst unterbrochen. „Ich habe aber keine Ahnung von eurer Mission! Ich wurde in die Sache hineingezogen, verstehst du?“ Koemon wirkte nun wesentlich kleinlauter.

„Tut... mir leid. Ich habe nicht bedacht, dass dir auch Dinge wichtig sind“, sagte er. Shun seufzte und entschuldigte sich seinerseits.

„Eigentlich... ist es meinen Eltern wichtiger als mir. Aber naja... mein Bruder studiert Medizin, während ich auf eine öffentliche Schule gehe. Ich sehe meinen Vater ja jeden Morgen, wenn ich dorthin aufbreche.“ Koemon konnte ihm nicht ganz folgen. „Ist... das denn etwas Schlimmes?“ Shun lehnte sich zurück. „Leider hat man bei mir etwas festgestellt, das man Lernbehinderung nennt. Das wird dir sicher nichts sagen, aber es bereitet echt Probleme. Besonders weil ich wohl wie mein Bruder eher nicht eine Universität besuchen werde“, gestand er. Koemon verstand die ganze Angelegenheit tatsächlich nicht so recht. Doch es spürte, dass Shun die Situation sehr mitnahm. Also blieb es völlig still, während sich der Junge seinen Hausaufgaben widmete. Immer wieder fuhr er sich an den Kopf und wirkte recht frustriert. Schließlich war er erleichtert, als er fertig war und erhob sich.

„Stärken wir uns noch etwas und machen uns dann auf den Weg“, schlug er vor. Koemon war allzeit bereit, und nachdem sie etwas getrunken hatten, packte er Koemon in einen Rucksack und verließ das Haus.
 

„Vermutlich handelt es sich nur um eine Art Scherz, aber... uns wurden Sichtungen beschrieben, nachdem ein Digimon in dem Gebäude erschienen ist. Allerdings ist diese Information unbestätigt. Nur für den Fall, solltest du etwas Verdächtiges bemerken, melde es bitte.“

Shun versprach es und nahm wieder Abstand.

„Hey, Koemon“, raunte er seinem Digimon-Partner zu.

„Kann es sein, dass neben euch noch ein Digimon durch das Tor gekommen ist?“

Das Äffchen überlegte eine Weile.

„Wenn, dann muss das nach uns passiert sein. Sonst hätten wir es mitbekommen. Doch es ist möglich, dass der Digimon-König von unseren Aktionen Wind bekommen und jemanden geschickt hat“, überlegte Koemon laut.

Shun brummte unzufrieden.

„Das ist nicht gut. Erst dieses Rurimon, das in der Gegend umherirren soll, und jetzt vielleicht noch ein bösartiges Digimon.“

Doch Koemon schien das nicht so eng zu sehen.

„Kein Problem! Ich bin immerhin stark, weißt du?“

Shun hätte seine Aussage gerne bekräftigt, doch er erinnerte sich an das große Digimon, gegen das Takeshi und Prismamon am gestrigen Tag gekämpft hatten. Diese Feinde waren definitiv nicht zu unterschätzen.

Dann schien Koemon etwas einzufallen.

„Hey, benutz doch einfach dein DigiVice. Meister Gennai meinte, dass wir den Feind im Notfall damit aufspüren könnten.“

Shun griff sich an sein Handgelenk. Das Gerät befand sich immer noch daran. Kaum hatte er es berührt, schien ein Teil nach vorne aufzuklappen und legte ein Display frei. Darauf waren seltsame Schriftzeichen zu sehen. Ob es sich dabei wohl um die Sprache der Digimon handelte?

„Mal sehen...“, murmelte er und tippte etwas herum. Als er nicht weiterkam, versuchte Koemon sein Glück. Dieser brauchte zwar etwas länger, kam aber zu einem Ergebnis.

„Hier steht, dass sich nördlich von hier ein Digimon befindet“, gab er an.

Shun dachte angestrengt nach. Was sollten sie jetzt unternehmen? Es konnte gut das feindliche Digimon sein. In diesem Fall wäre es klug, Takeshi und Tsubasa zu verständigen. Nein, noch besser die erfahrenen DigiRitter, es gab keinen Grund, sich oder seine Freunde in Gefahr zu bringen. Doch dieser Gennai hatte gestern auch klar gemacht, wie wichtig es war, Rurimon vor dem Feind zu finden. Schließlich beschloss er, die Lage immerhin erst einmal zu sondieren.

„Koemon, los geht’s!“, hatte er sich entschieden und sprintete Richtung Norden los.

Er bog in eine Seitenstraße ein, in der sich mehrere Wohnhäuser befanden. Eine Gruppe an Leuten war versammelt.

„Wie seltsam. Was kann das nur gewesen sein?“, fragte eine ältere Frau.

„Da ist wohl der Blitz eingeschlagen“, sagte ein Mann und deutete auf einen verkohlten Schuppen.

Die Frau machte sich über ihn lustig.

„Ohne Gewitter? Du machst wohl Scherze!“
 

Shun hatte schon eine gewisse Idee, was so eine Zerstörung hatte anrichten können. Er drängte sich an der Gruppe vorbei, diese schien ohnehin beschäftigt zu sein.

Er folgte der Spur der Verwüstung und kam in einer Sackgasse an. Wobei nein, nach links führte ihn ein Weg, der scheinbar an einem Industriegelände endete. Wenn sich Shun recht erinnerte, befand sich dort das alte Elektrizitätswerk. Er erhöhte sein Tempo und kam vor dem Werk zum Stehen. Nun war es an der Zeit, Verstärkung zu rufen. Er kramte nach seinem Handy, überlegte aber noch, wen er anrufen sollte. Es wäre vernünftiger gewesen, eine Chatgruppe einzurichten. Er beschloss, dies während ihres nächsten Treffens vorzuschlagen. Er wollte gerade Takeshis Nummer wählen, als von oben eine Art Blitz herabfuhr.

Erschrocken ließ er sein Handy fallen und hielt sich die rechte Hand.

„Shun, pass auf!“, hob Koemon aus dem Rucksack.

Er starrte nach oben und erkannte die Gefahr. Shun folgte seinem Blick und konnte es bestätigen. Über ihren Köpfen, auf der Spitze eines Strommasts, schien etwas zu sitzen.

Es handelte sich um eine orangene, ovale Gestalt, die lediglich aus einem Gesicht zu bestehen schien.

„Ihr seid... derjenigen, die ich ausschalten soll? Nicht wahr?“, rief es nun auf die beiden Neuankömmlinge herab.

Koemon stellte sich schützend vor seinen Partner.

„Shun, das da ist Kaminarimon. Es greift mit Blitzen und Feuer an. Überlass ihn bitte mir, ich habe für diesen Moment trainiert!“, versicherte er.

Immer noch zögernd, wagte sich Shun ein paar Schritte zurück. Koemon ergriff seine Schleuder und feuerte das erste Geschoss ab. Es ging daneben, Kaminarimon war einfach zu hoch. Doch es gab diesen Vorteil auf, indem es nun hinabschwebte.

„Kaminari-okoshi!“, rief es nun, und ein rötlicher Blitz erschien, der Koemon unvorbereitet traf.

Dieser fiel zu Boden, und Shun überlegte fieberhaft, was zu tun sei. Sollte er seinem Partner zu Hilfe kommen? Aber was konnte er schon ausrichten? Koemon sagte selbst, dass er sich vorbereitet hatte, auch wenn es im Moment nicht danach aussah. Er feuerte ein weiteres Geschoss ab, doch Kaminarimon war einfach viel zu schnell für es. Jetzt feuerte es sogar mehrere rote Blitze ab, die sich aufspalteten. Ungläubig musste Shun zusehen, wie sie einen Kreis aus Feuer um Koemon herum bildeten.

„Mist! Wir müssen hier weg, Koemon!“, rief er ihm zu, doch dieser schien gar nicht daran zu denken.

„Nein! Ich bin in diese Welt gekommen, um zu kämpfen! Um die Schwachen zu verteidigen! Shun, du musst mir mehr Kraft geben! Zusammen können wir es schaffen, das weiß ich!“

Der Junge konnte erst gar nichts erwidern. Wie zum Teufel sollte er das bitte anstellen? Koemon schien ihn für eine Art Experten oder Alleskönner zu halten. Dabei war er lediglich ein Mittelschüler, der nicht einmal sonderlich begabt war. Im Gegenteil.

„Shun! Du kannst über dich hinauswachsen! Wir beide können das!“, startete Koemon einen erneuten Versuch.

Und es hatte recht. Shun wusste, dass sie gemeinsam diese Sache begonnen hatten. Doch alles, was er tun konnte, war seinen neuen Freund anzufeuern.

„Koemon, gib alles! Du bist stärker, ich weiß es!“
 

Doch nicht nur sein Partner schien auf diese neu gefundene Stärke zu reagieren, Shun verspürte auch ein warmes Gefühl an seinem Handgelenk.

Das Resultat konnte er wenig später mit eigenen Augen betrachten. Koemon begann zu glühen und seine Form zu ändern.

"Koemon digitiert zuuuuuuuu... Lianpumon!" Takeshi hatte bereits von diesem Phänomen berichtet, doch Shun erlag seinem Staunen, als er selbst Zeuge davon wurde. Koemon hatte sich transformiert. Er war nun wesentlich größer, sein Fell nicht mehr grün, sondern weiß. Außerdem schien er einen Umhang wie ein Superheld zu tragen. Shun konnte sein Gesicht nicht erkennen, da es außerdem eine Maske trug. Und... er konnte nun fliegen. Lianpumon schwebte in die Lüfte und war dem Feuerkreis im Nu entkommen. Kaminarimon war flink, doch es konnte nicht schweben. Nun war Shuns Partner derjenige mit dem Vorteil.

Der Feind feuerte erneut rote Blitze. Shun fürchtete bereits, dass sie Lianpumon treffen würden, da nahm dieser eine weitere Maske aus seinem Mantel hervor und hielt sie dem Angriff entgegen. Dieser wurde sofort absorbiert. Nun wechselte es die Maske und startete von sich aus einen Angriff. Eine Energiewelle strömte in Kaminarimons Richtung, welche das Digimon direkt traf. Nun wurde es selbst geröstet und löste sich nur kurz später in Daten auf.

Als Shun sich vergewissert hatte, dass es weg war, eilte er zu Lianpumon, das gerade gelandet war. Er umarmte es sofort und lobte es. Es fühlte sich in dieser Form flauschig an, doch dies hielt nicht lange an. Es digitierte zurück, und bald stand wieder Koemon vor ihm.

„Du hattest recht! Du bist wirklich stark!“, meinte Shun, seinen Partner lobend.

Koemon wirkte etwas verlegen, versicherte aber noch einmal, dass er es ohne seinen Partner nicht geschafft hätte. Dann wandte er sich um und zeigte hinter Shun.

„Hey... ist das nicht...“

Shun folgte seinem Blick und erkannte einen jungen Mann, der auf sie zulief. Doch er war nicht allein. Über ihm schwebte ein orangenes Digimon. Patamon, wenn er sich richtig an den Namen erinnerte.

Etwas außer Puste kam T.K. vor ihnen zum Stehen.

„Mist. Da komme ich wohl doch nicht rechtzeitig“, klang er entschuldigend.

Shun schüttelte den Kopf.

„Schon gut, wir sind auch so zurechtgekommen. Koemon hat sich verwandelt, und wir haben das feindliche Digimon besiegt“, berichtete er.

Überrascht betrachtete T.K. seinen Partner.

„Nun, das nennt man eine Digitation. Das bedeutet, dass ihr gemeinsam stärker geworden seid“, erklärte er.

Shun beäugte Koemon eingehend. Gestern noch war es ein Wesen aus einer anderen Welt gewesen, vor dem er sich erst gefürchtet hatte. Und heute?

T.K. schien nun auf eine Idee zu kommen.

„Komm, ich lade dich auf einen leckeren Kuchen ein. Euch beide natürlich“, schlug er vor.

Koemon war sofort dafür, doch Shun merkte an, ob sie dafür wirklich Zeit hätten. T.K. überredete ihn schließlich, dass man sich manchmal durchaus etwas gönnen musste. Also verließen sie das Areal, bevor sie noch unnötig Aufmerksamkeit erregten.

Jedoch entging ihnen, dass sie die ganze Zeit beobachtet worden waren. Auf dem Dach des Elektrizitätswerks stand das ninjaartige Digimon und hatte den Kampf analysiert. Er konnte den Gegner nun besser einschätzen, das würde in Zukunft wichtig werden. Als nächstes würde es seinem Meister Bericht erstatten.



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