Diagnose: Schreibblockade von Geminy-van-Blubel (Dreimonatige Challenge) ================================================================================ Kapitel 150: 18.5.2024: glitzern -------------------------------- Das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit trat ein Funkeln in Hellens Augen und die Tränen, die in ihnen glitzerten, waren mit Freude gefüllt. „Ich hab die Nummer meiner Schwester bekommen!“, rief sie erleichtert aus und begann vor Erregung am ganzen Körper zu zittern. Endlich fühlte sie sich nicht mehr von allem abgeschnitten! „Darf ich?“, fragte sie Jenny und deutete einen Anruf an. „Ja, na klar“, meinte die und Hellen verschwand mit einer Mischung aus Schluchzen und Lächeln auf dem Balkon, um ungestört zu sein. Jenny beobachtete sie einen Moment lang, wie sie das Handy an ihr Ohr presste, dann merklich erleichtert ausseufzte, als das Gespräch angenommen wurde und sich alle möglichen Emotionen in ihrem Gesicht spiegelten, während sie sprach. Mal nickte sie, dann schüttelte sie den Kopf oder presste sich die Hand auf den Mund, um gegen die Tränen anzukämpfen. Jenny lehnte sich auf dem Sessel zurück und ließ den Blick über ihr Wohnzimmer wandern. Die ganze Situation kam ihr noch immer surreal vor. Sie hing wieder ihren Gedanken nach, bis das Klingeln an der Tür sie aus ihnen herausriss. „Na endlich“, murmelte sie und schlenderte hinüber. „Hast du dich wieder beruhigt?“, öffnete sie und ließ Ben hinein. Nach Hellens Schilderungen über Richards Rauswurf war er so aufgebracht gewesen, dass er die Bewegung gesucht hatte. „Geht so“, murmelte er jetzt und trat an Jenny vorbei in die Wohnung. "Wie stehts?", nickte er zum Wohnzimmer und schien ehrlich erleichtert, als er von Jenny hörte, dass Hellen mit ihrer Schwester sprach. Ihm entging aber auch nicht, wie seine Freundin ihn musterte und er rollte die Augen. „Nein, ich bin nicht zu ihm hin, um ihm eine zu verpassen!“, knurrte er, obwohl er das zu gern getan hätte. Jenny nickte zwar, aber sie kannte ihren Freund inzwischen auch zu gut. „Weil du ihn nicht gefunden hast, stimmts?“ Bens finsterer Blick war ihr Antwort genug und sie seufzte aus. „Na, zum Glück“, sprach sie trocken und lotste Ben in die Küche, als der sie irritiert anschaute. „Meinst du vielleicht, ich hätte Lust gehabt dich von der Polizeiwache abzuholen? Oder im Krankenhaus zu besuchen?“, lehnte sie sich an die Arbeitsplatte und verschränkte die Arme. Ben stützte die Hände auf die Hüften. „Krankenhaus?!“, antwortete er und sie schüttelte voller Unverständnis den Kopf. „Was hast du dir denn gedacht, wie das abgelaufen wäre? Du gehst hin, haust ihm eine rein, er bedankt sich dafür und du gehst wieder?“, konnte sie sich einen leicht bissigen Unterton nicht verkneifen. Manchmal war Ben doch ein kleiner Kindskopf voller Impulsivität und mit der fehlenden Weitsicht. „Wenn ich ihn sofort richtig erwischt hätte, hätte er erst mal Sternchen gesehen“, gab er fast trotzig zurück und Jenny dachte, sie hätte nicht richtig gehört. „Überleg mal, was du da von dir gibst“, meinte sie und schaute in scharf an. Er konnte ihrem Blick nicht lange standhalten, aber sich auch nicht dazu durchringen, ihr recht zu gehen. „Dass er gewalttätig war, gibt dir nicht das Recht, es auch zu sein“, sprach sie mit Nachdruck und er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ja, ist ja gut! Ich halt mich von ihm fern!“, knurrte er und war froh, als sie kurz darauf die Balkontür hörten und er der Situation entfliehen konnte. „Hey, da bin ich wieder“, huschte er ins Wohnzimmer und schaute Hellen gebannt an. „Und? Was hat deine Schwester gesagt?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)